Polarlichter über Deutschland – mit bloßem Auge zu sehen - was war das für ein Erlebnis!?
Auf dieser Seite möchte ich Euch an meiner Euphorie teilhaben lassen oder zumindest versuchen, meine Begeisterung rüber zu bringen. Denn schon wie ich diese Zeilen schreibe, steigt die Begeisterung in mir erneut.
Ich habe ja noch nie zuvor Polarlichter erlebt, weder fotografisch und schon gar nicht mit bloßem Auge gesehen.
Aber fangen wir von vorn an.

Zugegebenermaßen hatte ich nicht damit gerechnet, dass es in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 2024
wirklich so heftig wird. Das war ein schwerer Fehler.



Ich saß also zum Freitag-Feierabend vorm Fernseher, während sich auf einmal in einer Fotografen-WhatsApp-Gruppe die Nachrichten überschlugen.
Das war gegen 22:00 Uhr.
Also dachte ich, geh ich auch mal auf die Terrasse und guck mal, ob was zu sehen ist. Und tatsächlich
– der Himmel schimmerte lila/rosa!
Ich war so geflasht - rannte natürlich gleich wieder rein
um Kamera und Stativ zu holen. 

Und wie das dann so auf einer Terrasse zwischen anderen Häusern ist – das Motiv fehlt.
Also blieb mir nur eine Fichte, die direkt an unserer Terrasse steht.
Doch ich finde, auch sie macht einen einigermaßen ansehnlichen Vordergrund.

Das komische war, Polarlichter oder auch Nordlichter sieht man ja
– wie der Name schon sagt –
eigentlich in nördlicher Richtung, aber diese hier waren auch im Westen zu sehen.

Ursache für Polarlichter sind Sonnenstürme, die irgendwann auf das Magnetfeld der Erde treffen. Und in der Woche zuvor gab es fünf sehr starke dieser Sonnenstürme, die dann für dieses nächtliche Spektakel verantwortlich waren. Der erste Sonnensturm, der die Erde am 10. Mai 2024 erreicht hat, hatte die Stärke G5 – die höchste Kategorie solcher Stürme.
Seit den berüchtigten „Halloween-Stürmen“ im Oktober 2003 wurde kein Sturm dieser Stärke beobachtet. 

Fotografen in ganz Deutschland waren in dieser Mainacht 2024 unterwegs, aber einige haben es auch gar nicht mitbekommen.

Nach dem ersten Spektakel hab ich mich erst einmal direkt an den Rechner gesetzt und diese Bilder grob entwickelt,
bevor die Kommunikation gegen 0 Uhr in der
WhatsApp-Gruppe wieder los ging.
Also nochmal raus auf den Balkon und diesmal waren über mir grünlich-graue Schleier erkennbar. Verdammt! Mit dem Auto kam ich nicht aus der Garage, denn ich hatte den Fehler gemacht und meinen Mann davor in der Einfahrt parken lassen. Da ich sein Auto noch nie gefahren bin, war ich also auf das Fahrrad angewiesen. Und so hab ich mich damit noch mal auf den Weg gemacht.
Zuerst hab ich nicht weit vom Haus entfernt auf der Straße angehalten – wären die Kühe nicht auf der Weide gewesen, wäre auch diese Weide ein guter Ort zum Fotografieren gewesen. Aber mit ca. 50 Kühen wollte ich mich nicht anlegen. Von der Straße aus hab ich trotzdem ein Bild gemacht und die bei uns immer noch herumhängenden Stromleitungen kann man mit Photoshop ja zum Glück verschwinden lassen ;-)
Ich mich dann aber wieder aufs Rad geschwungen und bin noch weiter rauf zum Bahndamm geradelt.
Hier hatte ich nun einen wunderbaren Blick auf die Häuser des Amselgrundes unter den Polarlichtern.
Es war einfach faszinierend und während ich mit einem grobmaschigen Zaun kämpfte, entstanden ein paar
– wie ich finde – gute Bilder von diesem Naturschauspiel.

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