Im Mai 2024 hat es öfter mal geregnet, so auch in der Woche vor diesem Sonntag, an dem ich mich seit langem mal wieder – das letzte Mal war knapp vier Jahre her – mit einem guten Fotofreund zum Sonnenaufgang verabredet habe, nachdem wir tags zuvor schon wunderbare Nebelbilder aus dem Sandsteinland gesehen hatten. Es sollte in Richtung Schrammsteine gehen und ich nehm Euch einfach mal mit.
Also klingelte mein Wecker kurz vor 2:00 Uhr, damit ich mit Sack und Pack pünktlich im 2:30 Uhr in Richtung Sächsische Schweiz starten konnte. Ich hatte nicht viel geschlafen in dieser Nacht,
wie meistens, wenn ich zum Sonnenaufgang fahren möchte.
wie meistens, wenn ich zum Sonnenaufgang fahren möchte.
Eine knappe Stunde später – kurz vor 3:30 Uhr – erreichte ich den Parkplatz, mein Fotofreund Peter war kurz vor mir da. Also konnten wir recht pünktlich wie geplant starten und machten uns über den Wenzel- und Zeughausweg, zum Mittelwinkel und rauf auf die Schrammsteine. Ich merkte, dass meine Kondition nicht schlechter, aber auch nicht besser geworden ist und musste mich mit dem ganzen Fotozeug im Gepäck ganz schön den Berg hoch kämpfen.
Schon unterwegs ließen uns erste Ausblicke erahnen, welche Belohnung uns oben erwarten sollte.
Als wir die letzten Stufen überwunden und oben angekommen waren führte uns der Weg etwas ins Dickicht zu unserem Fotopunkt. Als wir diesen erreichten, stockte uns kurz der Atem.
Peter meinte, wie er es immer so schön sagt „Das is ja furschbor!“
Peter meinte, wie er es immer so schön sagt „Das is ja furschbor!“
Dann suchten wir uns unsere Standorte, Peter baute eine Kamera für einen Zeitrafferfilm auf und ich setzte mich links daneben. Stativ und Kamera waren schnell aufgebaut, aber die Objektivwahl fiel mir an dem Morgen verdammt schwer. Ich wechselte immer wieder und so musste ich auch am Filterhalter ständig die Ringe tauschen und umschrauben. Also es war mit ein bisschen Stress und Arbeit verbunden. Trotzdem blieb noch genug Zeit, den Morgen einfach zu genießen. Es ist immer wieder wunderbar, wie es langsam immer heller am Horizont wird und man erahnen kann, wo dann die Sonne über die Landschaft steigen wird und vor allem, wie die Vögel ihr allmorgendliches Konzert anstimmen und jeden Morgen ihr Bestes geben. Dazu kommt an einem solchen Morgen das Wallen des Nebels in den Tälern, das Tanzen der Nebelschwaden, die hier und da die Bäume frei geben und dann wieder sogar die Felsen völlig verschwinden lassen.
Dann erscheint sie irgendwann am Horizont, die Sonne, und lässt den Nebel in verschiedenem Licht erscheinen, strahlt ihn in verschiedenen warmen Farben an. Und der Nebel zog zwischen den Bäumen und Baumwipfeln entlang, wie ein Fluss. Dann noch das Sonnenlicht dazu, so entstanden auch schöne Teleaufnahmen.
Als sie uns dann zu hell war und mehr und mehr blendete, wechselten wir den Standort und machten noch ein paar schöne Aufnahmen von den Schrammsteinen und dem Falkenstein im Morgenlicht.
Dabei kletterten wir auch etwas weiter hinauf – nur mit den Kameras und die Rucksäcke mit allen Utensilien und Objektiven blieben eine Etage weiter unten. Dann passierte es – die Nebelschwaden zogen hinter die Brosinnadel und stellten sie unheimlich schön frei. Doch um das aufs Bild zu bekommen, brauchten wir die Teleobjektive, die natürlich nicht auf den Kameras waren. Also schnell - soweit es schnell ging - runter vom Felsen und umgesteckt. Doch da war der Zauber schon wieder vorbei, kein Nebel hinter der Brosinnadel, keine freigestellte Brosinnadel – schade. Wir warteten aber noch, vielleicht bot sich die Gelegenheit ja doch noch. Und siehe da, es zahlte sich aus, der Nebel zog doch noch mal hinter die Brosinnadel und stellte sie frei. Ein bisschen mystisch ist das Bild geworden.
Mit zahlreichen Bildern dieses Morgens im Gepäck machten wir uns auf den Abstieg, für mich stand an dem Tag noch eine Wanderung mit Foto- und Wanderfreunden an. Unterwegs trafen wir noch andere Fotografen, die mich tatsächlich auch noch erkannten. Das ist mir noch nie passiert und ich war etwas entzückt darüber. Dieser Morgen über dem Nebelmeer mit meinem Fotofreund Peter wird mir auf jeden Fall noch lange im Gedächtnis bleiben und den anderen Fotografen, die an diesem Morgen in den Schrammsteinen unterwegs waren, ebenso.