Am 21. April nehme ich mir seit drei Jahren immer frei, weil an diesem Tag mein Vater Geburtstag hätte und ich den Tag immer versuche, mit meiner Mutter zu verbringen. So auch in diesem Jahr
– nun schon zum vierten Mal.

Dieses Jahr hatte ich uns zwei zum Frühstück im Berghotel Bastei angemeldet, wir mussten am Tag zuvor nur entscheiden – fahren wir schon zum Sonnenaufgang oder „nur“ zum Frühstück. Also warf ich einen Blick in die Wettervorhersage;
mit Wolken am Himmel war nicht zu rechnen und die Chancen auf Nebel standen fifty-fifty. Wir entschieden uns, zeitig aufzustehen und es mit dem Sonnenaufgang zu versuchen.

Der Wecker klingelte somit um 4:00 Uhr und um 4:30 Uhr ging es los. Als wir in Pirna über der Elbe durch leichte Nebelschwaden fuhren, stieg die Hoffnung auf Nebel, denn bisher war das immer ein gutes Zeichen dafür.
Kurz nach 5:00 Uhr erreichten wir den ziemlich leeren Parkplatz – es stand ungewöhnlicher Weise nur ein Auto da – und machten uns auf den Weg. Auf der Bastei ist der Anmarsch zum Spot ja nicht so weit. Als wir in Richtung Basteibrücke kamen, sahen wir schon im Raaber Kessel die ersten leichten Nebelschleier, von der Brücke aus konnte man vor lauter Nebel im Tal die Elbe nicht sehen. Sie war komplett unterm Nebel versteckt. Dazu kam, dass wir auf der Brücke noch so ziemlich allein waren. Auf dem Ferdinandstein standen schon ein paar Leute und auch weitere, die nachkamen, steuerten zielgerichtet diese Aussicht an.
Wir genossen also die Einsamkeit auf der Brücke über dem Elbnebel
und lauschten dem Zwitschern der Vögel.

Hört selbst das Zwitschern
der Vögel!





Ich war sehr glücklich, dass ich dieses Erlebnis mit meiner Mutter teilen durfte und sie es miterleben konnte.
Gerne hätte ich einen solchen Moment auch
einmalmal mit meinem Vater geteilt…


Nach den ersten Bildern auf der Basteibrücke wollte ich zur Felsenburg; nachdem wir unseren Eintrittsbeitrag gezahlt hatten, starteten wir auf die Stahltreppen und -brücken. Oben an der zweiten Treppe sang eine Amsel
– sie gab sich so viel Mühe ;-) –
und blieb auch noch recht lange sitzen,
während ich näher kam, doch als sie ihr Lied zu Ende gesungen hatte, flog sie dann doch davon.
Wir gingen weiter in Richtung Pölking-Kiefer, die allerdings nicht vor Nebel freizustellen war, denn inzwischen war im Raaber Kessel kein Nebel mehr. Vielleicht war das auch gut so, denn an diese Brücke habe ich keine so gute Erinnerung und bekomme immer weiche Knie, wenn ich versuche, die Kiefer zu fotografieren. In meinem ersten Workshop, den ich im Elbsandsteingebirge besuchte, habe ich dort einen Filterhalter mit samt Filter fallen lassen. Den Filterhalter konnte ich retten, aber die Glasfilter verloren natürlich gegen die Stahlbrücke – und das Geräusch dazu, wenn Glas auf Stahl fällt… Ich hör es heute noch.

Weiter ging’s bis vor ans Ende der Brücke, wo uns ein wahnsinnig schöner Ausblick auf unser wunderbares Elbsandsteingebirge unter zartem Nebel erwartete, den wir einfach nur genießen wollten – und ich natürlich auch fotografieren.
Während die Sonne höher stieg, wurde auch der Nebel im Tal dichter und nach Sonnenaufgang wieder durchsichtiger.
Es war ein beeindruckendes Schauspiel.

Wunderbar war es auch, die Frühlingswärme der Sonne zu spüren, sobald sie über den Horizont kletterte.
Irgendwann wird das Licht der Sonne aber dann so grell,
dass das Fotografieren in diese Richtung nicht mehr viel Sinn macht.
Dann machten wir uns auf den Weg zurück und zur neuen Basteiaussicht,
die seit dem 3. Februar nun auch wieder über der Elbe
den Blick über die bekannten Tafelberge frei gibt. Unter uns floss noch immer die „Nebelelbe“.


Dieser Nebel war so dicht, dass man denken konnte, wenn man hinunterspringt, landet man in weicher Watte…

Kurz vor 8:00 Uhr war es dann Zeit, ins Hotel zu gehen und unser Frühstück zu genießen.
Insgesamt war es ein wunderbarer Tagesstart.


Stück für Stück werde ich den Beitrag noch mit Bildern füllen, so wie ich sie bearbeitet habe.
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